In diesem Beitrag möchte ich dir gerne erläutern, welche Nauplienstadien es im Laufe der Aufzucht von Triops gibt. Damit wirst du eventuell auftretende Probleme besser verstehen und sogar vorbeugen können. Die Nauplienphase ist mit Abstand die riskanteste Zeit während einer Triopszucht. Es ist demzufolge unfassbar interessant und auch wichtig über dieses Thema ausführlich Bescheid zu wissen. Viel Spaß beim Lesen!

Angefangen mit dem Ansetzen des Ansatzes beginnen die Embryonen in den Zysten (Eier) sich zu entwickeln. Bei optimalen bedingen kann der Schlupf schon nach ca. 15-20 Stunden einsetzen. Teilweise dauert ein Schlupf aber auch bis zu zwei Wochen. Also bekomme keine Panik, falls es doch mal etwas länger dauert. Wenn du erfahren möchtest, welche Triopseier es gibt schaue dir meinen Ratgeber über die besten Eier für eine Triopszucht an.

Von Triops Ei zu Triops Nauplie

1. Nauplienstadium

Je nach Temperatur kann es unterschiedlich lange dauern bis deine Triops schlüpfen. Nachdem sie sich von der Zystenschale befreien konnten haben sie einen sehr tropfenförmigen und unbeweglichen Körper. Ihre Körpergröße beträgt unter einem Millimeter. Deshalb ist es teilweise gar nicht so einfach für Einsteiger zu erkennen, wo die Nauplien sich befinden. Oft Sammeln sich auch kleine Gruppen von Nauplien an bestimmten Ecken des Beckens. Die weiß, bernsteinfarbenen bis karamellfarbenen Nauplien bewegen sich mithilfe ihrer paarigen, zweiten, zu großen Schwimmbeinen umgebauten Antenne und unterstützen die Mandibeln. Diese, später zum Zerbeißen und Zerkauen pflanzlicher und tierischer Nahrung oder als Greifwerkzeug beim Transport bzw. Manipulieren von Objekten dienenden Mundwerkzeuge, werden in den ersten Tagen mit gleichmäßigen rhythmischen Schlägen zur Fortbewegung genutzt. Die Bewegung ist jedoch vorerst durch ein unregelmäßiges Zucken in vertikaler Körperhaltung mit kleinen Pausen geprägt. Deren Schwimmrichtung wird von den Wasserströmungen vorgegeben. In den Pausen lassen sie sich meistens wieder auf den Grund hinabsinken. Ihre Kraft reicht noch nicht für eine kontinuierliche Bewegung im Wasser aus. Die nur drei Extremitätenpaare (erste Antennula (Fühler, oft als “erste Antenne” bezeichnet), zweite Antenne und Mandibel) dienen zudem auch, durch ihre mit feinen cuticularen Sinnesorgane (Sinneshaare), der Orientierung und Sinneswahrnehmung. Im zweiten Stadium wird ihnen auch noch eine weitere wichtige Funktion zugeschrieben. Später sind die Fühler kaum noch zu sehen, da sie von den großen, auffälligen Fortsätzen abgelöst werden. Ihre Ernährung erfolgt in diesem Stadium ausschließlich durch ihren Dottersack. Dieser ist sehr schön erkennbar und bringt die Triops Nauplie in die typische Form. Nahrung können sie durch eine Oberlippe (Labrum), welche den Verdauungstrakt verschließt, noch nicht zu sich nehmen. 

Triops_Nauplienstadium_1

2. Nauplienstadium

Ungefähr 6 bis 15 Stunden später wirft die tropfenförmige Nauplie ihre Hautschicht zum ersten Mal ab. Ihre Körperlänge streckt sich um die Hälfte ihrer bisherigen Größe. Ein unfassbarer großer Wachstumsschub. Jedoch ist die Nauplie nun noch schwerer erkennbar. Sie hat ihre Farbe ins weiß bis unsichtbare verändert. Um die Tiere trotzdem erkennen zu können, empfehle ich dir ein Stück schwarzes Papier oder einen dunklen Gegenstand hinter das Aufzuchtbecken zu stellen. Durch den hohen Kontrast sind die feinen Züge der Nauplie gut zu erkennen. Zusätzlich bewegt diese sich nun auch deutlich schneller im Vergleich zum ersten Stadium. Die Segmente werden weiter ausgebildet. Es werden die Anlagen für den Telson (Aftersegment) und den gespreizten Gabelschwanz gelegt. An dieser sind schon kleine Kerben zu erkennen, aus denen später über teloblastisches (von hinten nach vorne die Bildung neuer Segmente) Wachstum neue Segmente mit Beinpaaren sprießen. Ebenfalls haben die Extremitäten deutlich an Größe zugenommen. Sie dienen immer noch der Fortbewegung und nun auch der Nahrungsidentifikation, wozu Schwebealgen (Plankton) sowie Räder-, Wimper- und Pantoffeltierchen zählen. Diese werden hauptsächlich mit den Mandibeln eingefangen und zur Speiseröhre transportiert. 

Triops_Nauplienstadium_2

3. Nauplienstadium

24 bis 48 Stunden nach dem Schlupf hat die Nauplie nochmal deutlich an Größe zugenommen. Sie hat seit dem ersten Stadium das dreifache an Körperlänge zugelegt. Mittlerweile sind an den Segmentansätzen auch Blattbeinansätze zu erkennen. Der aus dem griechischen stammenden Namen „der Dreiäugige“ (Tri = drei; Ops = Auge) kommt nun zum Einsatz. Im dritten Stadium entwickelt die Nauplie zu dem median gelegenen Dorsalorgan (Osmoseregulationsorgan) nun zwei eingebundene, ungestielte Komplexaugen. Die Ommatidien müssen allerdings noch ausgebildet werden. Die Nauplie sieht bisher nur ein sehr stark gerastertes Umfeld mit höchstens Hell-Dunkelkontrast. Der kleine Süßwasserkrebs hat seine Fortsätze nun weiter komprimiert und deutlich ausgebaut sowie gegliedert. Sie dienen nun der Orientierung im Wasser. Zudem besitzen die Tiere nun den sogenannten Lichtrückenreflex, wodurch sie ihren Rückenschild nun der Lichtquelle hinwenden. Er ist ständig auf Nahrungssuche. Seine Mundwerkzeuge (Mandibeln) wurden teilweise ausgebildet und er kann nun Algenpulver zu sich nehmen oder auch schon winziges Granulat anknabbern. Zudem erhält er nun durch seine ausgebildete Mittelrinne einen Geschmacksreiz. Mit diesem kann er zwischen ungenießbarer und schmackhafter Nahrung unterscheiden. Seine Oberlippe ist zur Schädel-Rumpfverbindung umgebildet worden. Ein Fortschritt der zur späteren Nahrungssuche essenziell ist, um den Sand umzugraben. Der Gabelschwanz gewinnt an Länge und seine Bewegung erfolgt nun durch den Hinterleib. Dies deutet auf eine unregelmäßige Anamerie hin. Hierbei werden hintere Körpersegmente früher funktionsfähig als näher am Kopf gelegene. Die Fühler sind kaum noch unter dem unvollkommenen Rückenschild (Carapax) zu erkennen.

 

Triops_Nauplienstadium_3

4. Nauplienstadium

Die Nauplie ist nun etwa 3 bis 4 Tage alt. Sie hat nun das Letzte Nauplienstadium erreicht und ist etwa einen halben Zentimeter lang. Die Süßwasserkrebsnauplie besitzt nun alle Körpermerkmale eines adulten Triops. Die Schädelplatte (Carapax) ist voll ausgebildet und gewinnt von Häutung zu Häutung nur noch an Dicke. Zudem sind die zwei typischen spitzen, zulaufenden Enden am Schild zu erkennen und die Farbe entwickelt sich langsam, je nach Art, ins bräunliche, graue, rote oder schwarze. Das ist gerade das schönste an Triops, dass ihre Schädelplatten teilweise sogar wunderschön marmoriert sind. Des Weiteren bildet sich eine mediane Furche im Carapax. Nun sind auch die Blattbeine ausgebildet und sorgen für die Sauerstoffaufnahme. Der Triops hält sich fast ausschließlich in Bodennähe auf und sucht dort Nahrung. Dennoch dient der Hinterleib zur Fortbewegung, der sich durch rhythmische Bewegungen dem Wasserwiederstand entgegensetzt und somit den Triops elegant schwimmen lässt. Bald werden jedoch die Blattbeine zur Fortbewegung dienen. Der Gabelschwanz ist ein auffälliges Merkmal und hat bereits ein Verhältnis von 1/3 bis ½ der Gesamtkörperlänge angenommen. Die Antennenarme sind auch voll ausgebildet und dienen weiterhin der Orientierung und Nahrungssuche. Die Fühler sind kaum noch zu erkennen und Gliedern sich immer weiter auf.

Triops Nauplien, Triops züchten

Die Triopsnauplien haben in ihren ersten Lebenstagen eine umfangreiche Metamorphose durchlebt und sind nun schon kleine Triops. Alle Gliedmaßen wurden ausgebildet und die Nahrungsaufnahme erfolgt nun über die Mundwerkzeuge (Mandibeln). Die Häutung nach dem vierten Nauplienstadium macht den Triops nun nach schon drei bis vier Tagen zu einem ausgewachsenen (adulten) Triops. 

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